Als am 15. Januar 2009 der Airbus A320 von US Airways im Hudson River notwasserte, und wie durch ein Wunder alle Passagiere weites gehend unverletzt blieben, schickten Radiostationen, Fernsehsender und Zeitungsverlage ihre Reporter los.
In den Abendnachrichten und am nächsten Morgen sickerten Bilder und Informationen zu dem Vorfall nach und nach durch.
Heute gibt es bei derartigen Ereignissen meist zahlreiche Beobachter vor Ort, die sofort via «X» oder Blogs berichten. Die Nachrichten sind praktisch zeitgleich mit dem Ereignis verfügbar. Kostenlos.
Eine derart fundamentale Verschiebung der Informations-Architektur machte es für Verlage zunehmend schwierig, sowohl offline als auch online Profit zu erzielen. Bei Axel Springer erkannte man die hereinbrechende Zeitenwende frühzeitig. Man war sich über die Auswirkungen vollends bewusst. Rasch entschloss man sich zu einem mutigen Konzern-Umbau. Mittlerweile spricht Springer CEO Döpfner sogar von einem «Digital-Only-Ansatz» – was ziemlich gewagt klingt, für einen Verlag, der unter anderem für die «Bild-Zeitung» bekannt ist. Doch Weitsicht und Konsequenz in der Umsetzung haben sich bisher für den Konzern bezahlt gemacht. Durch schrittweises Herunterfahren des Printberichts und den konsequenten Ausbau der digitalen Sparten, inkl. geschickter Akquisitionen von Online- Portalen wie «StepStone» oder «idealo» steht Europas grösstes Verlagshaus heute hervorragend da.
Dabei ist der Umbau des Axel-Springer-Verlags eine notwendige Transformation, wie es ihn in den vergangenen Jahrzehnten häufig gegeben hat. Es sind immer technische Revolutionen, die Rahmenbedingungen grundsätzlich ändern. Wem es gelingt, sich anzupassen, hat die Chance erfolgreich zu bleiben, vielleicht sogar noch erfolgreicher zu werden. Alle anderen verschwinden mit der Zeit.
In diesem Artikel möchten wir beleuchten, warum Bereitschaft und Expertise bei der Anpassung des Geschäftsmodells in Zeiten des digitalen Umbruchs so wichtig ist und wie Unternehmen den maximalen Nutzen aus ihren Transformations-Investitionen ziehen können. Und wie ein Interim CIO das entscheidende Puzzlestück hierbei sein kann.
Die Bedeutung der digitalen Transformation für nachhaltigen Unternehmenserfolg.
Die digitale Transformation stellt Unternehmen vor enorme Herausforderungen und bietet gleichzeitig Chancen für nachhaltigen Erfolg, wie am Beispiel von Verlagshäusern wie Axel Springer deutlich wird. Mit dem Rückgang im Verkauf gedruckter Publikationen und schwindenden Werbeeinnahmen sah sich die traditionelle Verlagsbranche gezwungen, ihre Geschäftsmodelle grundlegend zu überdenken. Der Übergang zu digitalen Plattformen und Inhalten wurde zur strategischen Notwendigkeit, um im Wettbewerb zu bestehen.
Axel Springer reagierte mit einer umfassenden Transformation, die nicht nur technologische Innovationen umfasste, sondern auch eine Neuausrichtung der Inhalte und Vertriebswege vorantrieb.
Die Transformation eines über Jahrzehnte etablierten Geschäftsmodells und der damit verbundenen Unternehmenskultur ist jedoch eine komplexe Aufgabe. Hierbei ist zusätzliche Top-Expertise sinnvoll. Denn die Anpassung der Geschäftsstrategie will nicht nur gut durchdacht, sondern auch systematisch umgesetzt sein. Ein Interim CIO von Swiss Interim Management kann wesentlich dazu beitragen, den kulturellen Wandel innerhalb des Unternehmens begleiten und – vor allem – die technologischen Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen.
Was gilt es vorab zu beachten, wenn man in seinem Unternehmen eine digitale Transformation vollziehen möchte?
Wie jeder Veränderungsprozess durchläuft auch eine digitale Transformation in einem Unternehmen mehrere Phasen, die der Reihe nach umgesetzt werden sollten. Grundsätzlich ist hierbei wichtig, innerhalb des Unternehmens eine breite Bereitschaft für Veränderung zu erzeugen. Das gesamte Team muss nachvollziehen können, dass eine Aufrechterhaltung des Status Quo keine Option ist – im Gegenteil, sie kann sich mittelfristig sogar als grösseres Risiko für eine Organisation auswirken als der berühmte Sprung ins kalte Wasser.
Das Rückgrat der Transformation: Eine zeitgemässe IT-Landschaft
Dazu erfordert ein umfassender Strategiewechsel hin zu einem digitaleren Geschäftsmodell eine Anpassung der digitalen Landschaft innerhalb des Unternehmens. Sie bildet das Fundament, dass erst eine reibungslose Modernisierung des Unternehmens ermöglicht. Denn ein grossangelegter Transformationsprozess kostet Ressourcen. Und eine zeitgemässe IT bietet die Grundlage für Effizienz, Flexibilität und Innovation, eben weil sie Mitarbeitende produktiver macht: Repetitive Aufgaben werden automatisiert und ermöglichen es ihnen, sich auf strategischere und wertschöpfendere Tätigkeiten zu konzentrieren, die während einer umfassenden Transformation besonders wichtig sind.
Zusätzlich ermöglicht eine zeitgemässe IT es Unternehmen, sich schneller an neue Veränderungen anzupassen. Der rein digitale Markt ist wesentlich dynamischer als eher klassische Märkte. Die Konkurrenten von Axel Springer befinden sich nun möglicherweise nicht mehr an einem Standort, sondern im Silicon Valley oder anderen globalen Zentren. Daher muss die technische Komponente auf höchstem Niveau und weltweit wettbewerbsfähig sein.
Ferner schafft eine zeitgemässe IT-Infrastruktur die Grundlage zur Erschliessung von Wettbewerbsvorteilen und kann sogar neue Geschäftsmöglichkeiten durch Technologien wie Big Data, künstliche Intelligenz und maschinellem Lernen, ermöglichen.
Und: Nicht zuletzt trägt eine moderne IT-Landschaft dazu bei, die Sicherheit und den Datenschutz des Unternehmens zu verbessern, indem sie robuste Sicherheitsmassnahmen implementiert und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften gewährleistet.
Der Wirtschafts-Vordenker John Kotter hat in seinem Buch «Leading Change» acht Aspekte beschrieben, wie Veränderungsprozesse in Unternehmen erfolgreich gemeistert werden können. Seine Überlegungen werden von Experten und Unternehmenslenkern weltweit geschätzt. Im Folgenden finden Sie seine Thesen am Beispiel der digitalen Transformation formuliert:
1. Dringlichkeit für die digitale Transformation aufzeigen
Analysieren Sie die aktuellen digitalen Systeme, Prozesse und Herausforderungen. Zeigen Sie auf, warum eine Modernisierung der digitalen Landschaft erforderlich ist, um wettbewerbsfähig zu bleiben und den Geschäftsanforderungen gerecht zu werden. Kommunizieren Sie dies überzeugend an alle Beteiligten.
2. Einflussreiche Führungskoalition bilden
Binden Sie einflussreiche Führungskräfte aus verschiedenen Bereichen wie IT, Geschäftsführung und Fachabteilungen in eine Koalition ein. Diese Gruppe sollte die Transformation vorantreiben und als Vorbild dienen.
3. Ziel und Strategie für die digitale Transformation formulieren
Erarbeiten Sie ein inspirierendes Ziel für die modernisierte digitale Landschaft und die damit verbundenen Vorteile. Legen Sie eine klare Strategie mit konkreten Schritten, Meilensteinen und Verantwortlichkeiten fest.
4. Ziel und Strategie kontinuierlich kommunizieren
Kommunizieren Sie Ziel und Strategie für die digitale Transformation regelmässig und auf verschiedenen Kanälen an alle Mitarbeiter. Erklären Sie die Notwendigkeit und Vorteile, um Verständnis und Akzeptanz zu schaffen.
5. Hindernisse und Widerstände überwinden
Identifizieren und beseitigen Sie Hindernisse wie veraltete Systeme, starre Prozesse oder Widerstände von Mitarbeitern. Schaffen Sie die notwendigen Ressourcen und Schulungen, um den Wandel zu ermöglichen.
6. Kurzfristige Erfolge ermöglichen
Definieren Sie kurzfristige, erreichbare Ziele und machen Sie Erfolge sichtbar. Dies schafft Motivation und zeigt, dass die Transformation Fortschritte macht.
7. Erfolge ausbauen und Veränderungen vertiefen
Bauen Sie auf den Erfolgen auf und treiben Sie weitere Modernisierungsschritte voran. Konsolidieren Sie die Veränderungen und vertiefen Sie die Transformation kontinuierlich.
8. Neue digitale Prozesse in der Unternehmenskultur verankern
Integrieren Sie die neuen digitalen Prozesse, Methoden und Technologien nachhaltig in der Unternehmenskultur durch Schulungen, Anpassung von Anreizsystemen und kontinuierliche Kommunikation der neuen digitalen Ausrichtung.
Durch die Anwendung dieser 8 Schritte auf die digitale Transformation können Unternehmen den Wandel systematisch angehen, Akzeptanz schaffen und eine erfolgreiche Modernisierung der digitalen Landschaft erreichen.
Die Rolle eines Interim CIOs in der digitalen Transformation
In jeder Phase der digitalen Transformation können unerwartete Herausforderungen auftreten, die das Momentum bremsen. Selbst erfahrene Führungskräfte sind nicht vor Fehleinschätzungen gefeit, oft weil sie bislang noch zu wenig Erfahrung im umfassenden Umbau der digitalen Landschaft in Unternehmen gesammelt haben. Zu Beginn der Transformation versuchte Axel Springer beispielsweise, digitale Initiativen zu starten, die vielleicht zu eindimensional waren und in Folge nicht den gewünschten Erfolg brachten. Es gab Versuche, Online-Zeitungen zu monetarisieren, was nicht die erhofften Einnahmen erzielte. Erst eine Anpassung der Strategie, die Akquisition digitaler Unternehmen, führte zu dem entscheidenden Impuls, der die umfassende und in der Summe erfolgreiche Transformation ermöglichte.
Hier kann ein erfahrener Interim CDIO entscheidend beitragen, den Transformationsprozess proaktiv zu begleiten. Sein breiter Erfahrungsschatz und seine umfassenden Fachkenntnisse, geben ihm die nötige Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, um schnell auf auftretende Herausforderungen zu reagieren und dann rasch die notwendigen Schritte einzuleiten.
Umfangreiches Fachwissen, neue Blickwinkel und schnelle Umsetzung
Die breitere Perspektive und neuartige – aber erfolgreich geprüfte – Ansätze ermöglichen es dem Interim IT-Manager die notwendigen Veränderungen schneller und effizienter umzusetzen.
Zudem bringt ein Interim Head of IT oft ein breites Netzwerk und wertvolle externe Ressourcen mit, die den Transformationsprozess zusätzlich beschleunigen können. Gerade bei digitalen Geschäftsmodellen ist Geschwindigkeit noch wichtiger. Zusätzlich erlaubt ihm seine Unabhängigkeit von bestehenden Unternehmensstrukturen, objektiv und unvoreingenommen zu agieren, wodurch er möglicherweise effektiver als ein interner Kandidat Probleme erkennen und lösen kann.
Nahtlose Integration der neuen digitalen Landschaft im Unternehmen
Der Interim CIO arbeitet eng mit dem bestehenden Team zusammen und sorgt dafür, dass die neue digitale Landschaft nahtlos in die Unternehmenskultur integriert wird. Dies umfasst die Schulung der Mitarbeiter, die Implementierung von Anreizsystemen und die kontinuierliche Kommunikation der neuen digitalen Ausrichtung. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz stellt der Interim CDO sicher, dass die Transformation nicht nur technologisch, sondern auch kulturell verankert wird.
Indem Unternehmen auf das Fachwissen und die Erfahrung eines Interim CIOs zurückgreifen, können sie den Wandel gezielt vorantreiben und die Vorteile einer modernen, flexiblen und sicheren digitalen Infrastruktur voll ausschöpfen. Dies erhöht nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, sondern stellt auch sicher, dass das Geschäftsmodell insgesamt in der schnelllebigen digitalen Welt von heute zukunftsfähig bleibt.
In unserer Community verfügen wir über IT-Interim Manager, die langjährige Expertise aufweisen. Wenn Sie Interesse haben, mehr zu diesem spannenden Thema zu erfahren, oder konkreten Bedarf haben, so vereinbaren Sie am besten noch heute einen Beratungstermin.
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